Die Herausforderung
Die Kontaminierung unserer Böden durch vergangene und aktuelle Konflikte in der Welt ist nach wie vor ein kritisches Thema. Vor allem in Deutschland, Österreich, den Niederlanden und Großbritannien werden kommerzielle Unternehmen (wie die EOD Munitionsbergung aus Österreich) im Rahmen von Bauarbeiten im Vorfeld verstärkt beauftragt. Sie suchen und beräumen Bombenblindgängern und Munition. Es gibt aber Bereiche, in denen man von der Oberfläche aus keine Kampfmittel detektieren kann. Das sind Gebiete mit sehr weichen Böden (so dass die Bomben tief liegen) oder wo die Oberfläche mit den Resten zerstörter Häuser und Infrastruktur verdichtet wurde (so dass die Bomben unter Bruch und Armierung liegen). Hier müssen unsere Kunden in Bohrgeräte und Maschinen investieren. Sie müssen ein ganzes Raster von Bohrlöchern abbohren (und so eine Fläche in einen „Schweizer Käse“ verwandeln) und Plastikrohre einsetzen, um ein Kollabieren der Bohrlöcher zu verhindern. Danach können Sie mit einer Magnetometer-Bohrlochsonde – wie dem BM2 3Achs-System – mit der Bohrlochmessung beginnen. Das Ziel: tief liegende, noch nicht detonierte Fliegerbomben detektieren!
Die Lösung für tief liegende Kampfmittel
Für die Bohrlochsondierung kommen spezielle Bohrlochmesssonden zum Einsatz, die in die schlanken Pegelrohre passen und vertikale Messungen und Datensätze erzeugen. Diese Daten müssen verarbeitet und mit allen anderen vertikalen Bohrlochdatensätzen in Beziehung gesetzt werden. Die SENSYS Bohrlochmessprodukte ermöglichen die Vermessung von vertikalen Bohrlöchern bis zu einer Tiefe von 50 Metern, von schrägen und horizontalen Bohrlöchern bis zu 160 Metern. Mit der nächsten Generation der Bohrlochmesssysteme sind Bohrlochlängen bis 1.000 Meter möglich. Dann können Bahntrassen, Wasserwege oder großen Ballungsgebieten noch effizienter sondiert werden.
Das modernste SENSYS-Bohrlochmesssystem ist das BM2 3Achs. Es ist mit zwei drei-achsigen Fluxgate-Magnetometern ausgestattet, die in einem Aluminium-Sensorgehäuse parallel angeordnet sind und verschiedene Dinge ermöglichen:
- Aufzeichnung der x-, y- und z-Komponenten getrennt von beiden Sensoren eines Magnetfeldes oder einer Anomalie
- vertikale, als auch schräge und horizontale Bohrlochmessungen
- 200 Datensätze pro Sekunde ermöglichen eine nahtlose Darstellung der Daten und bieten die beste Grundlage für eine detaillierte Datenverarbeitung
- Aufzeichnung der Weginformationen durch einen internen Beschleunigungssensor für die Wegmessung sowie die richtige Verteilung der Messdaten über Zeit/Position
- Schnittstelle zur Kombination der Messdaten mit GPS-Informationen zur Verbesserung der Triangulation der Daten und zur Berechnung der korrekten Objektparameter des unterirdisch georteten Objekts
- weiter Messbereich von +/-250.000 nT, um speziell im urbanen und industriellen Umfeld zu arbeiten, z.B. direkt vor Spundwänden.
Der größte Vorteil des SENSYS BM2 3Achs Systems ist seine Mobilität. Alle Komponenten sind auf einem ergonomischen Batteriegürtel angebracht. Der Bediener braucht nur die Bohrlochsonde in der Hand zu halten.
Wie sehen die Bohrlochdaten aus?
Die Simulation unten zeigt eine SD70 Sprengbombe (wie im SENSYS GEOmil-Testfeld platziert) in 2,5 m Tiefe. Die mittlere Sequenz zeigt eine Reihe von vertikalen Bohrlochmessungen und wie sie die magnetische Anomalie der SD70 Sprengbombe visualisieren. Das ganz rechte Bild überlagert eine Oberflächenvermessung (z.B. mit dem SBL10 oder MXPDA) mit der Bohrlochmessung.
Die SENSYS-Software MAGNETO setzt alle Datensätze in Korrelation. Über eine Triangulation von drei Bohrlochdatensätzen können die Objektparameter (z.B. der SD70 Sprengbombe) sowie die x,y und z-Koordinaten des Objekts im Boden berechnet werden!
Wir bei SENSYS verstehen unsere Rolle nicht nur als Hersteller, sondern auch als Begleiter. So sind wir bei den ersten Projekten von Kunden mit einem neu gekauften BM2-System stark involviert. Wir bieten ausführliche Schulungen, praktische Anleitung im Feld und die Datenprüfung an. Da das BM2 3Achs im Vergleich zu anderen Erfassungssystemen ein Vielfaches an Daten liefert, sind auch die Möglichkeiten vielfältig kritische Informationen zu bewerten, um am Ende die richtige Entscheidung zum verborgenen Objekt im Boden zu treffen.
Unterstützung des DAkkS-internen UXO-Workshops
Im November 2020 unterstützten wir den Workshop der Berater des Deutschen Instituts DAkkS für die Akkreditierung von Unternehmen, die im Bereich der Kampfmittelsuche und -räumung tätig sind. Der Workshop fand auf dem Trainingsgelände der Feuerwehr der Stadt Hamburg statt. Thema war eine Best Practice der modernsten Bohrlochmesssysteme, die wir in Form einer Präsentation zu den physikalischen Grundlagen, aber auch zu Feldtests und Versuchen lieferten.
Ein herzliches Dankeschön an die EOD Munitionsbergung für die Erlaubnis, ihre Fotos in diesem Artikel zu verwenden!
Wussten Sie schon: neben dem Kauf eigener SENSYS-Geräte können Sie bei uns auch alle Arten von Geräten mieten!
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