Gut organisiert – Das erste kroatische Zentrum für Minenräumung (HCR-CTRO)
Am Ende eines jeden Krieges bleibt Kummer und Leid. Auch der Jugoslawienkrieg (Kroatienkrieg, 1991-1995) hatte über die Jahre seine Opfer gefordert. Etliche Kampfmittel die nicht direkt explodierten forderten zwar keine Leben, sind aber bis zur finalen Explosion eine bleibende und akute Gefahr. Eine große Nachkriegsproblematik der sich angenommen wurde. Das Kroatische Zentrum für Minenräumung – Zentrum für Erprobung, Entwicklung und Ausbildung (HCR-CTRO) entspringt genau dieser Problematik und ist damit die erste Einrichtung in Kroatien, die für die Forschung, Entwicklung, Prüfung und sogar Ausbildung im Bereich Minenräumung gegründet wurde. Die HCR-CTRO ist unter anderem befugt für die folgenden Leistungen Zertifizierungen durchzuführen:
- Entminungsmaschinen
- Metalldetektoren
- Minensuchhunden
- persönlicher Schutzausrüstung
Faktenübersicht – Minensituation in Kroatien, Ukraine und Weltweit
Ein weiteres Ziel der HCR-CTRO ist die Unterstützung anderer minenverseuchter Länder bei deren Organisation und Verwaltung humanitärer Minenräumprojekte.
Laut dem Aktionsbündnis Landmine.de, eine Seite von “handicap international“, gehören Kroatien und die Ukraine (mit mehr als 100 km²) zu den neun mit Minen verseuchtesten Gebieten weltweit. Zu den weiteren massiv kontaminierten Ländern zählen Afghanistan, Äthiopien, Bosnien und Herzegowina, Irak, Jemen, Kambodscha und die Türkei.
110 Millionen Landminen weltweit waren vor 26 Jahren, im Jahr 1997, genug Anlass, um das Ottawa Gesetz direkt zwei Jahre später zu verabschieden. Im Zuge dessen wurden in über 160 Ländern (80 Prozent aller Länder) Antipersonenminen verboten. Seine Reichweite und Bedeutung tragen dazu bei, dass das Ottawa Gesetz ein wichtiger Meilenstein des humanitären Völkerrechts darstellt. Es verbietet die Produktion, Weitergabe, Lagerung und den Einsatz von Antipersonenminen und verpflichtet die Vertragsstaaten zur Entminung und Opferhilfe.
Anhaltende Konflikte erschweren jedoch eine gesetzlich manifestierte Minenräumung, so auch aktuell in der Ukraine. Der Landminen-Monitor verzeichnete dort zwischen den Jahren 2011-2021, über 3.108 Opfer von Landminen. Ein Relikt aus dem ersten und zweiten Weltkrieg, als auch aus dem seit 2014 anhaltendenden bewaffneten Konflikt zwischen der Ukraine und pro-russischen Separatist:innen. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges gab es bis September 2022 ganze 277 Opfer. Auch hier wird aus historischem und aktuellem Anlass, die Entminung Jahrzehnte andauern; obgleich die Arbeiten zum Auffinden, Kartieren und Entfernen der Minen, laut der gemeinnützigen Stiftung gichd.org, bereits angelaufen sind. (GICHD: Geneva International Centre for Humanitarian Demining, internationale Expertenorganisation mit Sitz in der Schweiz)
Minen- und Munitionsräumungen sind und bleiben daher eine Mammutaufgabe, die nicht nur einer professionellen zentralen Steuerung bedarf, sondern auch qualifizierte Kampfmittelräum-Unternehmen und präzise Messgeräte. An dieser Stelle und im Rahmen der Mine Action 2023 wurde die SENSYS MagDroneR4 vorgestellt.
Sichere Kampfmitteldetektion mit der MagDroneR4 – Fakten im Symposium Mine Action
Das Mine Action Symposium ist eine jährlich wiederkehrende Veranstaltung des HCR-CTRO. Eine internationale Konferenz, auf der sich über Lösungen und Erfahrungen zu Herausforderungen in der Minensuche, als auch über neueste Technologien und verfügbaren Methoden ausgetauscht wird. Vom 03.- 05. Mai 2023 konnte SENSYS beim 19. Internationalen Symposium mit High-Technologie, Know How und Lösungen, Fakten beleuchten und die SENSYS MagDroneR4 im technischen Rahmen vorstellen.
Warum ist die MagDroneR4 eine der effizientesten, modernsten und vor allem sichersten Sondierlösungen?
Die MagDroneR4 ist ein ultramobiles Magnetometer-Messsystem. Es ist für großflächige Messkampagnen entwickelt worden und kommt auch dahin, wo der Zugang für Personen oder Fahrzeuge nicht mehr möglich ist (UAV). Die MagDroneR4 dient zur hochauflösenden Kartierung, um kompakte Objekte sowie Strukturen im Boden (Bomben, Munitionen oder Siedlungsmerkmale) zu erkennen. Gerade im Bereich der Kampfmittelsondierung lassen sich kontaktlose Munitionssuchen realisieren und mit den Basistools von SENSYS auswerten. Ein Sensorabstand von 50 cm, bei einer Spurbreite von 2,5 m, ermöglicht eine Flächenleistung von 3 bis 4 ha pro Stunde. Und auch, wenn die MagDroneR4 eine der präzisesten Sondierlösungen weltweit ist, ist es „wichtig zu verstehen, dass es nicht die eine Technologie zum Aufspüren von Landminen geben kann. Es wird immer ein Zusammenspiel und eine Überlagerung mehrerer Technologien sein, um die höchstmögliche Detektionsrate zu erreichen.“ (Zitat Markus Schikorra, SENSYS Spezialist Airborne & Remote Plattformen).
MagDroneR4 – Wissen, Fakten und Antworten erhalten Sie unter #sensysmag | www.sensys.de
Informationen zum „19. Internationalen Symposium Mine Action 2023“ gibt es hier.
Mehr zum Aktionsbündnis Landmine.de erfahren Sie hier.
Alle Informationen über GICHD finden Sie hier.
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